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Der Seepark Auenhain steht auf historischem Boden.
Inmitten des südlichen Schlachtfeldes gelegen, fanden hier und in der weiteren Umgebung vom 16. - 19. Oktober 1813 die furchtbaren Kämpfe der Völkerschlacht bei Leipzig statt.
Insbesondere die Schlacht bei Wachau am 16. Oktober 1813 erlangte durch den Einsatz von fast 250.000 Soldaten auf beiden Seiten als bis dahin grösste Schlacht der Menschheitsgeschichte traurige Berühmtheit. Die Soldaten kämpften verbissen um jeden Meter des Schlachtfeldes, am Ende des Tages waren allein auf Seiten der Alliierten 20.000 Soldaten tot, die Frontlinie hatte sich jedoch keinen Zentimeter bewegt.
Im ehemaligen Rittergut zu Wachau, auf dessen Gelände heute die Pension Völkerschlacht 1813 steht, befand sich vom 11. - 15. Oktober 1813 das Hauptquartier von Joachim Murat, König von Neapel, Marshall von Frankreich und Schwager Napoleons.
Von hier, genauergesagt aus der Galerie in der Napoleonlinde, befehligte er die Kavallerie der Grande Armee beim Kavalleriegefecht bei Liebertwolkwitz am 14. Oktober 1813. Später führte er selbst einen Kavallerieangriff mit 5000 Reitern an, indessen Verlauf er der Gefangennahme nur knapp entkam. Am späten Nachmittag zogen sich beide Seiten in ihre Ausgangsstellungen zurück. Durch den Angriff gewann Napoleon Zeit seine Truppen in den Leipziger Süden zu verlegen. Allerdings wurde seine Kavallerie dadurch weiter geschwächt, was sich später als Nachteil erweisen sollte.
Nachdem Wachau am Morgen des 16. Oktober von Preussen und Russsen unter Schwarzenberg erobert, aber nach schwerem Artelleriefeuer wieder aufgegeben werden musste, führte Murat als Befehlshaber der Kavallerie der Grande Armee eine 8.000 Mann starke Reiterattacke gegen das Zentrum der Verbündeten bei Güldengossa, die jedoch zurückgeschlagen wurde.
In den folgenden Tagen mussten sich die Truppen Napoleons immer weiter Richtung Leipzig zurückziehen und schließlich am Morgen des 19. Oktober die Flucht nach Westen Richtung Weißenfels antreten. Die Schlacht war entschieden, Napoleons Grande Armee war besiegt, jedoch nicht vernichtet worden. Es sollten noch zahlreiche weitere Kämpfe folgen, bis bei Waterloo 1815 die endgültige Niederlage Napoleons besiegelt wurde.
Die siegreichen Monarchen zogen triumphal in Leipzig ein, doch der Jubel der Leipziger während der Siegesparade auf dem Marktplatz war nur kurz.
Denn jetzt standen sie mit den furchtbaren Folgen der Schlacht allein, unvorstellbares Leid und Elend herrschte in der Stadt. Von den rund 600.000 an der Schlacht beteiligten Soldaten wurden 92.000 getötet oder verwundet. Hinzu kamen 30.000 französische Soldaten, die nach der vorzeitigen Sprengung einer Brücke nicht mehr aus der Stadt fliehen konnten.
Die Straßen und Plätze Leipzigs, die Vororte, Dörfer und Schlachtfelder waren mit Toten, Verwundeten, Gefangenen und Tierkadavern übersäht. Es sollte Monate dauern, die Toten zu begraben und täglich wurden es mehr. Denn es gab weder genug Lazarette noch Ärzte, die Versorgung mit Wasser und Nahrungmitteln war nicht einmal annähernd gewährleistet. Die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal, infolge dessen brach in der Stadt eine Typhus-Epidemie aus. Sie raffte Tausende dahin und machte keinen Unterschied zwischen Russen, Preußen, Franzosen oder Sachsen, Zivilisten oder Soldaten.
Von der befürchteten Zerstörung in der Schlacht war Leipzig verschont geblieben, an den unmittelbaren Auswirkungen der jedoch hatte sie noch lange zu tragen.
Wer gerne mehr über diese Zeit der deutschen und europäischen Geschichte erfahren oder sich auf einen Besuch bei uns historisch vorbereiten möchte, dem seien Sabine Eberts Romane „1813 Kriegsfeuer” und „1815 Blutfrieden” ans Herz gelegt.
In diesen beiden Romanen beschreibt Sabine Ebert die Zeit vom Beginn des Jahres 1813, über die Völkerschlacht bei Leipzig bis zur Niederlage Napoleons bei Waterloo.
Historisch penibel recherchiert, verknüpft sie reelle Orte, Personen und Geschehnisse dieser Zeit mit der fiktiven Geschichte ihrer Figur Henriette, die vom Krieg durch halb Deutschland getrieben wird. Es geht um Könige und Diplomaten, Spione und Intrigen und das Leben der einfachen Leute, auf deren Schultern letztendlich die Last des Krieges lag. Schon nach wenigen Seiten fühlt man sich in die damalige Zeit zurückversetzt und erlebt Geschichte hautnah.
Sie erfahren etwas über die Lebensumstände in dieser Zeit und über die politischen Hintergründe, die letztendlich meilenweit von dem entfernt waren, was die Menschen der damaligen Zeit zu glauben hofften. Ihr Wunsch, der Krieg würde zu Frieden, Freiheit und einem vereinten Vaterland führen war ein Irrglaube, dieser Krieg brachte ihnen nur unendliches Leid und verwüstete Landschaften. Die Kaiser und Könige hatten andere Ziele, ihnen ging es nur um die Sicherung ihrer Macht und die Ausdehnung ihrer Herrschaftsgebiete.
Die Romane beleuchten ein wenig bekanntes Kapitel der deutschen Geschichte, ein zynisches, dramatisches und blutiges Kapitel, indem es wenige Sieger aber hunderttausende Opfer und Verlierer gab.
Auf über 2000 Seiten hat Sabine Ebert kein Buch über den Krieg geschrieben sondern ein bewegendes Epos wider den Krieg.
Denn wer die Geschichte nicht kennt ist gezwungen, sie zu wiederholen!
Mittlerweile gibt es mit "Die zerbrochene Feder" eine Fortsetzung.
Am 18. Oktober 2013, zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, wurde an einem Gebäude unserer Pension während einer feierlichen Zeremonie eine Gedenktafel zu Ehren Joachim Murats enthüllt. Im Beisein eines offiziellen Vertreters der Französischen Gesellschaft der napoleonischen Geschichte, der IV Völkerschlacht bei Leipzig 1813 und zahlreichen Reitern der Kavallerie wurde gemeinsam den Opfern der Völkerschlacht gedacht.
An den folgenden Tagen fanden an historischen Stätten in und um Leipzig zahlreiche Veranstaltungen statt, bei denen sich Menschen verschiedener Länder trafen. Vor 200 Jahren hatten ihre Vorfahren vielleicht noch gegeneinander gekämpft, jetzt sprachen und feierten sie miteinander, gewannen neue Freunde, gelebte Völkerverständigung.
Ein Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltungen zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht war eine historische Schlachtdarstellung mit über 6000 Teilnehmern und 35.000 Besuchern.
Vom damaligen Rittergut sind heute keine originalen Gebäude mehr erhalten, lediglich der Park unserer Pension war ein Teil des Rittergutparkes.
Auch die Napoleonlinde, eine große Linde mit einer Galerie, welche von Murat, Napoleon und später von den Verbündeten als Beobachtungspunkt der Kämpfe genutzt wurde, steht nicht mehr. Nachdem sie 1876 einem Blitzeinschlag zum Opfer fiel, pflanzte man an fast der selben Stelle eine neue Linde, unter der sich heute mehrere Denkmäler befinden.
Weitere Denkmäler finden sie in unmittelbarer Umgebung unserer Pension.
Das Wachtberg-Denkmal befindet sich direkt vor unserer Haustür an der Kirchruine Wachau.
Es stand ursprünglich auf dem Wachtberg bei Göhren/Magdeborn und kennzeichnete den Standpunkt der drei Monarchen am 16. Oktober 1813 zu Beginn der Völkerschlacht.
1982 wurde es umgesetzt, da der Ort dem Braunkohlentagebau weichen musste.
Auf dem südlichen Schlachtfeld, in der Liebertwolkwitzer Strasse befindet sich das Russisch-Preußische Denkmal.
Es markiert die Stelle, an der das Korps Prinz Eugen von Württemberg (russische Truppen) und die Brigade Klüx (preußische Truppen) am 16.Oktober 1813 um 8 Uhr die Schlacht bei Wachau eröffneten.
Direkt daneben steht der Apelstein Nr.2, das südliche Schlachtfeld selbst ist ein Flächendenkmal.
An der Strasse von Wachau nach Liebertwolkwitz, kurz vor der Brücke, befindet sich das Galgenberg-Denkmal.
Hier befand sich am 16. Oktober 1813 der Befehlsstand Napoleons.
Interessant ist in diesem Zusammenhang eine kleine Tafel an der Rückseite des Denkmals mit einem Bibelverweis (Hiob 38/11): „Bis hierher sollst du kommen, und nicht weiter...”.
Tatsächlich kam Napoleon in der Völkerschlacht nie weiter nach Süden.
Am 18. Oktober zog er sich nach Norden bis zur Quandtschen Tabaksmühle zurück und schlug dort seinen Befehlsstand auf. An dieser Stelle steht heute der Napoleonstein, sie finden ihn im Park neben dem Völkerschlachtdenkmal.
Die Quandtsche Tabaksmühle gehörte der Familie Quandt, zu dieser Zeit Tabakhändler und Besitzer des Rittergutes zu Wachau. Übrigens, das Tor im Park ist das sogenannte Windmühlentor, das letzte erhaltene Stadttor Leipzigs. Nach dem Abbau der Stadttore holte es die Familie Quandt in ihren Park.
Der Leipziger Bürger und Schriftsteller Dr. Theodor Apel (1811 – 1867) ließ in den Jahren 1861 – 1864 zur Erinnerung an die Kämpfe der Völkerschlacht bei Leipzig aus eigenen Mitteln insgesamt 44 Marksteine aus Granit und Sandstein errichten.
Sie geben über die Stärke, Kampfrichtung sowie Befehlshaber der jeweiligen Truppen Auskunft. So kennzeichnen die Steine mit dem Buchstaben N (Napoleon) und dem oben gewölbten Abschluss die Stellung der französischen Truppen. Steine mit dem Buchstaben V (Verbündete) und oben spitzem Abschluss zeigen den Standort der Alliierten.
Zwischen 1901 und 1994 knüpften Leipziger Vereine an diese Tradition wieder an und setzten die Steine Nummer 45 bis 48. Der Stein Nummer 47 wurde 1938 an der Schäferei (Vorwerk Auenhain) in Auenhain aufgestellt. Er mußte jedoch dem Braunkohlentagebau weichen und wurde auf dem Gelände des Wachauer Gutes (früher VEG Wachau, heute Pension Völkerschlacht 1813) sozusagen zwischengeparkt.
Im Jahr 2004 wurde er restauriert und wieder aufgestellt. Sie finden ihn an der nördlichen Ecke des Feriendorfes „Seepark Auenhain”. Der originale Standort liegt jetzt mitten im Markkleeberger See.
Hier finden sie eine Aufstellung sämtlicher Apelsteine.
Das Völkerschlachtdenkmal im Südosten Leipzigs wurde in Erinnerung an die Völkerschlacht bei Leipzig nach Entwürfen des Berliner Architekten Bruno Schmitz errichtet und am 18. Oktober 1913 eingeweiht. Die plastischen Arbeiten wurden von den Bildhauern Christian Behrens und Franz Metzner gestaltet. Mit 91 Metern Höhe zählt es zu den größten Denkmälern Europas und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Leipzigs. Es bildet eine weithin sichtbare Landmarke mit markanter Silhouette. Heute gehört es einer Stiftung des öffentlichen Rechts der Stadt Leipzig.
Der Grundstein für das Denkmal wurde am 18. Oktober 1898 im Südosten der Stadt gelegt. Bauherr war Clemens Thieme, auf den der Einbau der Krypta zurückzuführen ist. Finanziert wurde es durch eine speziell eingerichtete Lotterie und durch Spenden. Am 18. Oktober 1913 wurde das Völkerschlachtdenkmal eingeweiht. Hauptgast der Einweihungszeremonie war Kaiser Wilhelm II., alle Bundesfürsten des Deutschen Reiches sowie zahlreiche weitere Honoratioren kamen ebenfalls. Sie fuhren in einem Autokorso vom Hauptbahnhof zum Denkmal am Stadtrand, tausende Menschen säumten den Weg.
Im Jahr 2003 begannen Rekonstruktions- und Sanierungsmaßnahmen. Ursprünglich sollten diese bis zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht im Jahr 2013 beendet werden. Dieses Ziel wurde für das eigentliche Denkmal erreicht, die Sanierungen der Außenanlagen sind inzwischen auch abgeschlossen. Die Kosten betrugen etwa 30 Millionen Euro. Sie wurden von der „Stiftung Völkerschlachtdenkmal“, dem Freistaat Sachsen, der Stadt Leipzig und Spendern aufgebracht.
Quelle: Wikipedia